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Über die Hürden der Projektleitung: Danny und die Kunst der agilen Co-Innovation

October 30, 2023

Co-Innovation

Digitalisierung

Im Smart Systems Hub treiben wir Innovation gemeinsam voran – mit der geballten Expertise unseres Produktteams und einem starken Fokus auf Co-Innovation. Unsere aktuelle Interviewreihe öffnet Türen zu den persönlichen und fachlichen Einsichten unserer Teammitglieder.

Heute im Mittelpunkt: Danny, ein zentraler Gestalter unserer agilen Projekte. Er spricht über seine bisherigen Erfahrungen, beleuchtet die Rolle von Zusammenarbeit in komplexen Entwicklungsprozessen und gibt spannende Einblicke in aktuelle Herausforderungen und Trends.

DannyStädter

Senior Engineering & IT Solutions Specialist

Wie würdest du Co-Innovation in deinem eigenen Arbeitsumfeld beschreiben und welche spezifischen Elemente dieses Ansatzes findest du besonders wertvoll?

Co-Innovation ist eng mit dem Begriff "Co-Creation" verbunden. Hierbei geht es darum, gemeinsam etwas Neues zu schaffen. Es basiert darauf, Expertisen von Anderen mit in das Projekt einfließen zu lassen. Diese Expertisen können selbst ein Alleinstellungsmerkmal im Projekt aufweisen und andere Perspektiven auf eine Problemstellung bieten. Die Kombination aus diesen verschiedenen Expertisen erschaffen ein besseres und einzigartiges Ergebnis, das in einer homogeneren Gruppe nicht möglich gewesen wäre.

Jemand, der sich beispielsweise im Design auskennt, kann in der Entwicklungsphase viel schneller erkennen, wenn Workflows nicht funktionieren.

Besonders wertvoll sind für mich die verschiedenen Perspektiven, die die Teilnehmenden innerhalb der Lösungsfindung einnehmen. Durch ihr Expertenwissen findet ein ständiger Austausch statt, der alle bereichert. Wir bringen Menschen zusammen, die vorher nicht miteinander gearbeitet haben, um den Austausch zu fördern.

Bei unseren Co-Innovationsformaten, wie dem Thin[gk]athon oder auch der Digital Product Factory, achten wir bewusst darauf, dass sich Teilnehmende zusammenfinden. die aus verschiedenen Abteilungen, Unternehmen und Fachgebieten kommen.

Die Teilnehmenden sind nach den Projekten immer fasziniert, dass Lösungen entstehen, die nicht aus einer herkömmlichen, rein schematischen Arbeitsweise entstanden wären.


Co-Innovation at its best: Projektmanager Danny im Austausch über agile Prozesse und technologische Entwicklungen.

Welche Vorteile siehst du in der Co-Innovation, besonders wenn es darum geht, komplexe Probleme zu lösen? Hast du ein konkretes Beispiel aus einem deiner Projekte?

Wie uns das gelungen ist, zeigt unser Heimdall Projekt. Hier wollten wir uns innerhalb unserer Digital Product Factory erst einmal nur damit beschäftigen, wie sich der Hörvorgang eines Menschen technisch abbilden lässt. Hier kann man erst einmal mit standardisierten Methoden herangehen, wie beispielsweise einer Fast·Fourier·Transformation (FFT). Es ist aber auch naheliegend KI einzubeziehen, da diese trainiert werden kann und dann ein menschliches Verhalten simulieren kann. Wenn die Anwendbarkeit des KI-Modells nachgewiesen ist, ist allerdings nur ein kleiner Teil des Projektes geschafft.

Da wir im Projekt aber auf ein interdisziplinäres Team zurückgreifen konnten, das Expertisen in den Bereichen Infrastruktur und Datenbankauswertung hat, konnten die weiteren Arbeitsschritte fließend ineinander übergehen. So können wir unsere Projekte in einem sehr agilen Rahmen umsetzen.



Smart Systems Hub Projektmanager Danny Städter im Interview zum Thema "Co-Innovation".

Was bedeutet Co-Innovation ganz persönlich für dich und wie hat dieser Ansatz deine Arbeit als Projektmanager beeinflusst?

Ich habe sehr viel Erfahrung im klassischen Projektmanagement durch meine Arbeit im Projektcontrolling. Da haben wir mit Meilensteinen gearbeitet, die nicht immer erreicht werden konnten, da man während der Umsetzung mit unerwarteten Hürden konfrontiert wurde. Diese haben das Projekt meist ausgebremst.

Bei den Methoden, die wir in unseren Hub-Projekten anwenden, gehen wir davon aus, dass alles unerwartet ist. Das sollte man allerdings nicht mit einem laschen Projektcontrolling verwechseln. Wir folgen streng den agilen Abläufen, die sehr detailliert aufeinander abgestimmt sind. Um erfolgreich in einem agilen Projekt voranzukommen, sollte man alle Rituale der agilen Arbeitsweise einhalten, um sich nicht zu verrennen.

Es ist immer sehr spannend in den kurzen agilen Projekten zu arbeiten. Wir arbeiten in einem Zeitraum von drei Tagen (Thin[gk]athon) bis zu maximal sechs Monaten (Digital Product Implementation) gemeinsam an dem Projekt und wissen vorher nicht, was uns genau erwarten wird. Wir kennen nur unsere Projektbeteiligten und unsere Challenge. Unsere Aufgabe ist es dann, herauszubekommen, was wir noch nicht wissen.

Oftmals stoßen wir dabei auf innere Widerstände bei den Beteiligten, schaffen es aber dann mit Design Thinking Methoden wichtige Anhaltspunkte beim Auftraggeber zu finden, mit denen dieser seine Anforderungen verdichtet.

Welche Herausforderungen begegnen dir häufig in Co­-Innovationsprojekten und wie gehst du damit um? Gibt es Best Practices, die du teilen kannst?

Wir starten unsere Projekte mit vielen Ungewissheiten, im Vergleich zu einem klassisch geführten Projekt. Das spüren auch die Teilnehmenden. Niemand fühlt sich mit Ungewissheit besonders wohl. Deshalb erklären wir viel und begleiten die Prozesse. Wir wollen bei den Beteiligten ein Gefühl des Vertrauens in den Prozess aufbauen. Hierbei ist auch immer wieder Überzeugungsarbeit notwendig, um aufkommende Zweifel auszuräumen und den Beteiligten Sicherheit zu geben.

Das ist nicht immer einfach. Ich bin froh, dass ich auf das Team im Hub vertrauen kann, welches sich neue Ideen und Methoden einfallen lässt, um die Projektarbeit zu begleiten.

Bei uns muss niemand seine Hürden allein überwinden und das ist gut so. Wir versuchen immer die Lösung voranzutreiben und sind innerhalb des Teams mit einem breiten Wissensspektrum ausgestattet.

Regelmäßige interne Reviews und Beratungen innerhalb des Hubs gehören deshalb zu jedem Projekt dazu. Die nächsten Schritte werden untereinander abgewogen und auch Learnings werden fest formuliert. Auch Ansätze, die uns nicht weitergebracht haben, finden so ihren Wert für uns.


Projektmanager Danny Städter freudestrahlend am Laptop beim Co-Innovation-Event Thin[gk]athon.

Wie siehst du die Zukunft der Co-Innovation im industriellen Kontext? Welche Entwicklungen und Trends sollten Unternehmen und Fachleute im Auge behalten?

Wir befinden uns im sogenannten Brownfleld und müssen dabei schauen, wie wir gewisse Anpassungen vornehmen können. Es gibt viele Lösungen, die im Produktionsumfeld mit der Zeit gewachsen sind. Ein großes Bedürfnis bei vielen Anwendern ist es dann erstmal, diese Lösungen zu digitalisieren. Das Ziel dahinter ist es, Prozesse effizienter zu machen. Oftmals ist es aber so, dass das Unternehmen, das die Lösung vor Jahren eingebaut hat, gar nicht mehr greifbar ist. Jetzt müssen also neue Lösungen gefunden werden, um das neue System mit dem bestehenden zu verknüpfen.

Hier setzen wir an und versuchen, die richtigen Experten mit ins Boot zu holen oder auch von Organisationen mit ähnlichen Herausforderungen zu lernen. Wir profitieren auch hier von unseren Partnern, die uns aufzeigen, ob das aufgezeigte Problem eine Relevanz in ihren Unternehmen hat oder ob der Einfluss des gewünschten Digitalisierungsprojektes doch eher gering ist. Viele unterschätzen auch die Kosten eines solchen Projektes. Die Wartung der Lösung sollte immer mit bedacht werden und nicht nur der Proof of Concept.

Als Trends, sehe ich auf jeden Fall den weiteren Bedeutungsgewinn von KI. Bei jedem Projekt, sollte dennoch ständig hinterfragt werden, ob das was gerade bearbeitet wird, einen Mehrwert für das Unternehmen liefern wird. Es ist nicht pauschal bei jeder Lösung sinnvoll, KI zu verwenden, um diese anzureichern.

Das Thema Metaverse sehe ich noch skeptisch. In dem Anwendungsbereich des digitalen Zwillings gibt es noch geteilte Meinungen darüber, welche Ausprägungen dieser haben sollte. Die Frage ist, begreift man den digitalen Zwilling als 3D-Darstellung oder als physikalisches Abbild, welches man mit Formeln simulieren kann? Wir versuchen uns in kleinen Schritten heranzutasten. Im Hub machen wir das mit unserer Fischertechnik Demofabrik. Dafür haben wir eine Fabrik modelliert und sammeln Messwerte. Wir erhoffen uns mit diesen Messwerten in die virtuelle Modellierung zu gehen und dann aus diesem einen physischen Demonstrator fünfzig virtuelle erzeugen zu können. Anhand dieser virtuellen Demonstratoren können wir dann mit unterschiedlichen Parametern Messungen durchführen und prüfen, welche Mehrwerte wir daraus generieren können.

Wir freuen uns immer, wenn wir neue Entwicklungen praktisch vertesten können. Deshalb bieten wir unseren Partner auch Zugänge zu Testbeds und Verprobungsmöglichkeiten in unserem loT Lab. Wie zum Beispiel zum 5G Campusnetz oder unserer Modellfabrik.

Neugierig geworden?

Entdecken Sie unsere Co-Innovation-Services:

Im Smart Systems Hub steht Co-Innovation im Mittelpunkt unseres Innovationsansatzes. Mit Formaten wie dem Thingkathon, der Digital Product Factory und weiteren individuellen Co-Creation-Services gestalten wir gemeinsam mit Partnern und Kunden zukunftsweisende technologische Lösungen.


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