

Industry Insights
Von der Idee zum Prototyp: Marina über Co-Innovation in der Praxis bei Smart Systems Hub

23. Juli 2024
Co-Innovation
Digitalisierung
Im Smart Systems Hub setzen wir auf die Expertise unseres Produktteams, um durch Co-Innovation technologische Fortschritte voranzutreiben. In unserer neuesten lnterviewreihe geben wir Einblicke in die persönlichen Erfahrungen und professionellen Perspektiven unserer Teammitglieder.
Während dieses Interviews gewährt uns Marina Einblicke in die Welt der Co-Innovation. Als erfahrene Projektmanagerin beleuchtet sie die einzigartigen Vorteile und Herausforderungen dieses Ansatzes und teilt persönliche Erfahrungen aus ihrer Arbeit.

MarinaChkolnikov
Project Manager & Agile Coach

Wie würdest du Co-Innovation in deinem eigenen Arbeitsumfeld beschreiben und welche spezifischen Elemente dieses Ansatzes findest du besonders wertvoll?
Co-Innovation ist für mich vor allem ein Teil unseres Formats Digital Product Factory . Innerhalb eines solchen Projektes bauen wir innerhalb von drei Monaten einen Prototyp, der ein Problem in der Industrie löst und vertesten diesen. Dafür suchen wir uns ein Team, das aus unterschiedlichen Partnern besteht Diese Partner bringen jeweils eine Kompetenz in das Team ein. So bauen wir ein Team auf, beispielsweise mit Kompetenzen im Bereich Sensorik, Hardware, Machine Learning bis hin zu UX/Ul.
Für mich ist diese Vorgehensweise besonders wertvoll, da wir verschiedene Perspektiven aller Partner einbeziehen und von ihren Herangehensweisen lernen können. Besonders spannend und wichtig ist es. dass die Teams nicht nur aus Technologiepartnern bestehen. sondern auch aus Mitarbeitenden des Auftraggebers.
In diesem Kernteam arbeiten wir dann in Sprints nach Scrum. Alle zwei Wochen stellen wir dabei das im Sprint erstellte Inkrement dem Challenge Owner vor. Außerdem legen wir fest, wie wir den nächsten Sprint, also die nächsten zwei Wochen, gemeinsam miteinander weiterarbeiten.
So geht Co-Innovation: Marina im Austausch mit interdisziplinären Partnern.

Welche Vorteile siehst du in der Co-Innovation, besonders wenn es darum geht, komplexe Probleme zu lösen? Hast du ein konkretes Beispiel aus einem deiner Projekte?
Mir kommt dafür ein vergangenes Projekt in den Sinn. Wir haben einen gemeinsamen Workshop mit Mitarbeitenden aus verschiedenen Abteilungen des Challenge Owners abgehalten. Die Teilnehmenden kommen auf verschiedene Arten mit der Problemstellung des Challenge Owners in Berührung. Das waren beispielsweise Schichtleiter:innen, Personen aus der Verpackungsentwicklung oder auch Personen aus der Instandhaltung. Außerdem haben auch Mitarbeitende aus den beteiligten Partnerunternehmen der Digital Product Factory teilgenommen. So hatten wir unterschiedliche Perspektiven im Raum und konnten daraus viele Ideen für die Problemlösung entwickeln. Die vielversprechendsten Ideen haben wir dann tiefer durchdacht und konnten diese für die Erstellung des Prototyps weiterverfolgen.
Vorteilhaft dabei war, dass wir weitere Aspekte der Problemstellung herausarbeiten konnten, die uns dabei geholfen haben, die Interessen der Nutzer zu berücksichtigen. Wir konnten schon in einer frühen Phase des Projekts ausmachen, in welche Richtung wir gehen sollten, um eine für die Nutzer passende Lösung zu konzipieren. Damit haben wir auch unsere Ressourcen optimiert. Anstatt in die Glaskugel zu schauen, haben wir direkt am Kern des Problems angesetzt und die Nutzerperspektive beleuchtet.
Neben den Sprints haben wir zudem noch Co-Working-Meetings. In diesen setzen wir uns einen halben oder ganzen Tag mit allen Technologiepartnern zusammen und durchdenken unsere Lösung gemeinsam bis ins kleinste Details. Beim Bau eines solchen Prototypen gibt es sehr viele Abhängigkeiten, die bedacht werden müssen und es hilft, dass wir uns gemeinsam die Zeit für den Austausch nehmen. Die Meetings sind sehr intensiv und sorgen dafür, dass wir als Team stärker zusammenwachsen. Dadurch werden wir insgesamt auch produktiver.
Co-Innovation gebündelt auf einem Bild: Marina Chkolnikov, Shubham Thakkar und Markus Reisch.

Was bedeutet Co-Innovation ganz persönlich für dich und wie hat dieser Ansatz deine Arbeit als Projektmanager beeinflusst?
Ich hatte Momente, in denen ich mir dachte: Warum habe ich es je anders gemacht? Natürlich ist mir bewusst, dass nicht jedes Unternehmen die Möglichkeiten oder Ressourcen besitzt, Projekte in dieser Form durchzuführen. Aber seitdem ich die Projektarbeit mit Co·lnnovation kennengelernt habe, bin ich durchweg begeistert. Ich kann mich immer nur dafür aussprechen, welche enormen Vorteile es mit sich bringt, die verschiedenen Perspektiven der Teammitglieder so stark in das Projekt mit einzubeziehen. Das Lernen für sich selbst und im Projekt wird durch diesen Austausch innerhalb des Teams beflügelt.
Ich bin auch beeindruckt von dem großen Netzwerk, das wir als Smart Systems Hub haben. Auf dieses greifen wir zurück, wenn wir Technologiepartner für unsere Co·lnnovationsformate suchen. Es ist eine riesige Ressource für uns. Die Arbeit mit dem Netzwerk macht für mich aber auch deutlich, wie wichtig Vernetzung im gesamtgesellschaftlichen Kontext ist. Nur durch den regelmäßigen Austausch können wir immer auf dem neuesten Stand technologischer Entwicklungen bleiben.

Welche Herausforderungen begegnen dir häufig in Co-Innovationsprojekten und wie gehst du damit um? Gibt es Best Practices, die du teilen kannst?
Jeder, der schonmal in einem Team gearbeitet hat, weiß, dass es immer mal wieder zu Reibungen untereinander kommen kann. Wir sind uns dessen bewusst und versuchen sie als Chancen zu sehen. Sie stellen heraus, wo im Projekt Probleme auftreten und diese können wir dann gezielt angehen und lösen. Unser Ziel ist es dann, eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten passt und es stellt sich oft heraus, dass wir dann produktiver werden. Es ist wichtig, dass man sich klarmacht: Wir ticken vielleicht unterschiedlich und haben verschiedene Arbeitsstile aber im Grunde haben wir alle das gleiche Ziel im Projekt. Das hilft, die Außenperspektive einzunehmen.
Auch kulturelle Unterschiede sind uns schon begegnet. Bei diesen zeigen sich unterschiedliche Werte oder auch Ansichten auf, aufgrund der verschiedenen Prägungen und Werte, die die Beteiligten mitbringen. Dabei hilft es, transparent zu sein und die Motive zu erklären, die man persönlich hat. Diese sind nicht für alle gleich klar oder ersichtlich.
Außerdem schaffen die agilen Methoden einen passenden Rahmen, um allen Beteiligten die gegenseitigen Erwartungen an sie aufzuzeigen. Die Struktur hilft dabei enorm dabei Unklarheiten oder auch Unsicherheiten zu vermeiden. Natürlich können wir Missverständnisse nie ganz vermeiden aber die agilen Methoden bieten eine solide Grundstruktur für das gesamte Team. Dadurch können wir einfacher reagieren, falls es eine Herausforderung im Projekt gibt.
Eine klare Best Practice ist das Durchführen von Retrospektiven. Dabei wird in regelmäßigen Abständen ein Rahmen geschaffen, in dem nicht nur über die Arbeitsinhalte oder die Durchführung des Projektes gesprochen wird, sondern auch darüber wie man zusammenarbeitet und wie beispielsweise die Kommunikation empfunden wird. Allein dadurch, dass jeder zu Wort kommt und seine Gedanken aussprechen kann, können viele Missverständnisse aus dem Weg geräumt werden. Oftmals kommen auch neue Ideen auf, die uns helfen, im nächsten Projekt noch besser zusammen zu arbeiten.
Bei Marina Chkolnikov und Markus Reisch wird Co-Innovation groß geschrieben.

Wie siehst du die Zukunft der Co-Innovation im industriellen Kontext? Welche Entwicklungen und Trends sollten Unternehmen und Fachleute im Auge behalten?
Unternehmen stehen vor einem immer größer werdenden Druck sich weiterzuentwickeln. Sie profitieren dabei stark von Netzwerken, die Co-lnnovation bewusst fördern. Deshalb sollte Vernetzung eine starke Rolle bei der Unternehmensentwicklung innehaben.
Kl-Technologien entwickeln sich immer weiter und Unternehmen haben diese Technologien in verschiedenen Ausprägungen bereits bei sich implementiert. Während einige die KI· Technologien schon stark nutzen, sind andere noch in der Auseinandersetzung mit den verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten. Insofern ist es für uns wichtig, Unternehmen bei diesem Prozess zu unterstützen. Wir wollen ihre Bedürfnisse erkennen und die Technologien zielführend einsetzen. Dabei sind wir immer offen für neue Partner aus Bereichen, die in der Zukunft für Unternehmen relevant werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die globale Betrachtung. Die Welt ist bereits eng zusammengewachsen und dieser Prozess wird auch weiterhin zunehmen. Deshalb ist es bereits eng zusammengewachsen und dieser Prozess wird auch weiterhin zunehmen. Deshalb ist es wichtig, sich mit kulturellen Unterschieden auseinanderzusetzen und zu lernen, wie man gewinnbringend co-innovieren kann.
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Im Smart Systems Hub steht Co-Innovation im Zentrum unserer Innovationsstrategie. Ob Thingkathon, Digital Product Factory oder maßgeschneiderte Co-Creation-Formate – gemeinsam mit unseren Partnern und Kunden entwickeln wir wegweisende technologische Lösungen.